Was ist Employer Branding?

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Meine simple Definition: Employer Branding ist Marketing für Arbeitgeber.

Marketing kümmert sich üblicherweise darum, den Markt für ein Produkt oder eine Dienstleistung aufzubereiten. Modernes Marketing geht den Weg über ein tiefes Verständnis der Bedürfnisse und Probleme der Zielgruppe. Mit diesem Zugang werden passende Lösungen & Produkte sehr nahe an den künftigen Nutzern orientiert entwickelt.

Employer Branding macht genau das für das „Produkt“ Arbeitgeber. Die Zielgruppe muss hier allerdings zweigeteilt gedacht werden. Einerseits sind da die bestehenden Mitarbeiter:innen und andererseits natürlich der externe Arbeitsmarkt und potentielle Bewerber:innen.

Employer Branding geht immer nach dem Prinzip „Von-Innen-Heraus“ vor.

Das Verständnis für die Herausforderungen und Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen wird im ersten Schritt im eigenen Unternehmen gelegt. Dazu werden Ziele und Werte definiert, welche die Identität des Unternehmens erkennbar & kommunizierbar machen. Diese Positionierung kann anschließend über verschiedene Kanäle und Kampagnen nach außen gespiegelt werden. Nach dem Gesetz der Resonanz wirkt diese klare Positionierung anziehend auf dazu passende Menschen und stößt nicht passende ab.

Employer Branding stellt immer die Menschen in den Mittelpunkt. Das sei deshalb so klar gesagt, weil der Begriff Employer Branding für viele Produkte und Leistungen verwendet wird, die weder dem Prinzip „Von-Innen-Heraus“ folgen noch die Bedürfnisse der Zielgruppe im Auge haben.

Warum soll ich Employer Branding im Unternehmen einsetzen?

Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Employer Branding passiert laufend und in jedem Unternehmen – ob Sie wollen oder nicht. Insofern bleibt Ihnen gar keine Wahl. Der Unterschied findet sich nur darin, ob Sie sich bewusst und strategisch um Ihre Positionierung als Arbeitgeber kümmern oder den Dingen ihren freien Lauf lassen.

„Unternehmen können nicht nicht Employer Branding betreiben“ frei nach Paul Watzlawick

Zusätzlich verschärft wird die Situation durch die auf Knopfdruck verfügbaren Informationen zum Unternehmen: Was sagt die aktuelle Belegschaft? Wie ist die Unternehmenskultur? Sind die Mitarbeiter*innen zufrieden mit ihrem Gehalt?

Bewertungsportale und Suchmaschinen liefern die gesuchten Informationen in Sekundenschnelle und lassen kein Versteckspiel mehr zu.

Der Fachkräftemangel: Eine reale Bedrohung

Ich bin sicher, der Fachkräftemangel ist auch für Sie ein bekanntes Thema. Bedingt durch die demografische Entwicklung in Mitteleuropa und speziell im DACH-Raum wird das Fehlen von Arbeitskräften ein immer stärker spürbares Problem. Hauptgrund dafür ist das Ausscheiden der Babyboomer aus dem aktiven Arbeitsleben. Diese Lücke lässt sich weder durch Digitalisierung noch durch Migration so einfach ausgleichen.

Für Unternehmen bedeutet das: Der Fachkräftemangel bleibt ein treuer Begleiter. Der viel beschriebene „Wettbewerb um

Talente“ wird bis auf unbestimmt fortgesetzt.

So gewinnen Sie den „Wettbewerb um Talente“

Der Kampf um die passenden Mitarbeiter*innen ist nur mit einem nachhaltigen Konzept erfolgsversprechend. Es braucht eine starke Arbeitgebermarke mit einer klaren Positionierung, die die passenden Mitarbeiter*innen anzieht und langfristig mit dem Unternehmen verbindet.

Wie funktioniert Employer Branding?

Die gute Nachricht vorweg: Employer Branding ist keine Raketenwissenschaft, sondern vor allem eine Haltung. Dazu gehören Wertschätzung, Begegnung auf Augenhöhe, Zuhören und die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen.

Der Mensch im Mittelpunkt darf keine Phrase sein: Es geht um Ihre Positionierung als attraktiver, glaubwürdiger Arbeitgeber – sowohl intern wie auch extern.

Um die nachhaltige Entwicklung der Arbeitgebermarke zu gewährleisten, ist es freilich empfehlenswert, das Thema zu strukturieren und mit Zielen zu hinterlegen. So ergeben sich klare Anforderungen und Prozesse, die für Sie als Arbeitgeber erkennbar machen, welche Fortschritte bereits erzielt wurden und wo es noch Handlungsbedarf gibt.

Was bringt Employer Branding meinem Unternehmen?

Die umfassende und langfristige Einbindung Ihrer Mitarbeiter*innen bringt eine sich selbst verstärkende Spirale an Auswirkungen mit sich. Je konsequenter Sie den Weg mit Ihrem Team gehen, desto stärker die Wirkung.

Kurzfristige Entwicklungen

Mitarbeiter*innen werden zu Unternehmensbotschafter*innen

Durch intensive Einbindung nutzen Sie den Erfahrungsschatz Ihrer Mitarbeiter*innen und machen diese durch die Mitarbeit an dem Projekt gleichzeitig zu Botschafter*innen Ihrer Arbeitgebermarke.

Klare Positionierung / Differenzierung

Durch die Herausarbeitung Ihrer Arbeitgeberidentität bringen Sie den Kern Ihres Unternehmens zum Leuchten. Damit strahlen Sie aus, was Ihr Unternehmen wirklich einzigartig macht: Ihre Kultur und die Werte, die Sie vertreten. Wie Sie miteinander umgehen, wie Sie organisiert sind, wie man sich bei Ihnen einbringen kann oder wie Sie es mit Feedback und Kritik halten.

Optimierung wird zum System

Mitarbeiter*innen tragen ungenutzte Ideen und Chancen mit sich herum. Durch deren Einbindung schaffen Sie ein Ventil für große und kleine Verbesserungsmöglichkeiten. Damit schöpfen Sie das Potenzial in Ihrem Unternehmen voll aus.

Leistungsbereitschaft

Menschen, die genau wissen, was ihr Ziel ist und für dieses brennen, sind überdurchschnittlich einsatzfreudig. Außerdem lassen diese sich nicht so einfach vom Weg abbringen.

Fehlbesetzungen vermeiden

Durch die klare Positionierung können Sie noch besser einschätzen, welche Bewerber*innen zum Unternehmen passen und welche nicht. Auch wenn das kurzfristig bedeutet, einer fachlich qualifizierten Person keinen Arbeitsvertrag anzubieten, führt es auf Sicht zu einer stabileren Belegschaft.

Mittelfristige Entwicklungen

Fluktuation sinkt oder bleibt niedrig

Wenn‘s passt, dann passt‘s. Menschen, die gefordert und gefördert werden, sind nicht dauernd auf der Suche nach Alternativen.

Qualität der Bewerbungen steigt

Mit einer stimmigen Kommunikation zu Ihren Werten und Zielen sprechen Sie Menschen an, die Ihre Sichtweise teilen und schließen von vornherein Menschen, die sich nicht mit diesen identifizieren können, aus. Das verringert zwar die Anzahl der Bewerbungen, erspart Ihrer HR Abteilung aber eine Menge Absage-Administration.

Mitarbeiterzufriedenheit steigt

Menschen, die ihr Arbeitsumfeld maßgeblich selbst mitbestimmen können, sind zufriedener als jene, die keinen Einfluss auf Ihren Arbeitsplatz haben. Diese Zufriedenheit drückt sich nicht nur in weniger Fehlzeiten und geringeren Krankenständen aus, sondern kann auch in Mitarbeiterbefragungen überprüft werden.

Langfristige Entwicklungen

Arbeitgeberbekanntheit steigt

Eine nachhaltige Positionierung macht Sie wiedererkennbar und verstärkt Ihre Anziehungskraft als Arbeitgeber über die zahlreichen Kontaktpunkte hinweg, die Sie mit potenziellen Kandidat*innen verbinden. Der Idealfall ist dann eingetreten, wenn die Meinung von aktuellen Mitarbeiter*innen, Kund*innen und anderen Stakeholdern mit Ihrem kommunizierten Unternehmensbild übereinstimmen – und damit potentielle Bewerber*innen erreichen.

Recruiting-Kosten sinken

Qualitativ gute Bewerbungen, eine geringe Abbruchsquote und weniger unpassende Zuschriften haben den angenehmen Effekt, dass sich die HR-Abteilung auf jene Kandidat*innen konzentrieren kann, die dem Unternehmen weiterhelfen. Damit sinken die Dauer für Neuanstellungen und gleichzeitig auch die Recruiting-Kosten.

Mehr passende Initiativbewerbungen

Langfristige Früchte einer Investition in Ihre Employer Brand sind auch mehr passende Initiativbewerbungen.

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